Doch von Anfang an: Tschema kommt aus einem spanischen Tierheim ist eineinhalb
Jahre jung, der vierte Rüde im Rudel. Und warum bitte schön? Reichen nicht
schon 7 Hunde? Natürlich reichen sie. Unsere Intention war jedoch, das alte
Rudel langsam zu verjüngen.
Nur bei den Rüden erklärt = Flash und Efendi sind 10, Balou 9 (im Dezember
08 verstorben), Asko ca. 8-9.
Es ist leider absehbar, was dies in den nächsten Jahren bedeuten wird.
So kam er dann ins Rudel. Auch hier wieder mit viel Aufregung verbunden. Ein
paar Mal hat er versucht, sich gegenüber den Altrüden ein bisschen "zu weit aus
dem Fenster zu lehnen." Er bekam recht eindeutige Antworten.
Hunde sind, hierbei für Menschen, die den Hang haben, über Probleme
ellenlang zu reden, sich in ausschweifende Erklärungsmodelle verstricken... Und
dann gibt es sicher noch eine Super Nanny, wenn gar nichts geht... kurz =
Hunde sind eindeutig.
Sie reagieren zumeist recht archaisch, ziemlich körperbetont. Richtig. Er
bekam eine Tracht Prügel.
Bei den Mädchen zeigte er sich auch mal reichlich daneben, und stand auf
einmal völlig allein auf weiter Flur.
Danach begann er zu überlegen.
Natürlich, Txema ist mental ein starker Jungrüde. Er wird auch seinen Weg
gehen. Nur jetzt muss er auch zeigen, das er nicht nur ein einfältiger, dummer
Macho ist.
Ich/Wir denken das er das auch schafft.
Seit 1.6.2008 ist er hier , nun eng befreundet mit Efendi, befreundet mit
Bella u. Gianna. Balou gegenüber erweist er Respekt, gibt sich fast schon
zuvorkommend. Vor Sina hat er Respekt weil sie ihn lautstark zur
Ordnung ruft.
Gegenüber Flash und Asko besteht ein Konkurrenzdenken. Er akzeptiert,
zeigt durch seine Körperhaltung, das er keinen Ärger haben will.
Das hört sich alles menschlich an. Nun. Es lässt sich vieles darüber
ableiten. Nur wir Zweibeiner machen Unterschiede, versuchen händeringend
unseren Status als...
ich kann es nicht mehr hören.
Egal. Das Zusammenleben funktioniert. Und gibt es unter den Männern
Spannungen. Also das ist so. Männer lieben sich nicht. Sie akzeptieren ,
befreunden sich oder nicht usw. Und kommen dann auch noch Mädchenhunde ins
Spiel....
Und wenn sie sich doch lieben .. also das ist so....
"Ist OK Sina, ich bin ganz lieb..." |
"Irgendwie dreht Asko immer am Rad... wegen mir??" |
"Achtung. Chef Flash ist nicht gut gelaunt. Da heißt es
sich vernünftig zu benehmen." |
"Das ist meine "Süße". " |
Ich habe den Vorteil das Rudel sozusagen 24 Stunden am Tag zu beobachten,
mit ihnen in Interaktion zu treten. Es ist, nach nun 32 Jahren Hundehaltung,
immer noch höchstinteressant. Ich rate dazu, sich auf das Leben das Tun
innerhalb des Rudels bzw. seines Hundes einzulassen., es mit zu gestalten.
Nur so entsteht Vertrauen, nur so ist ein Hund bereit sich zu öffnen.
Ist wirklich hoch interessant, doch nichts für jeden.
Also Flash, Bella, Balou z.B. knutschen gern, um ihre Zuneigung zu zeigen
bzw. Herrchen bzw. Frauchen "weich zu klopfen". Wegen Extra-Leckerchen wie auch Extra Streicheleinheiten usw.
Und Achtung! Sie betteln hierbei nicht, sie geben konkret zu verstehen was
sie möchten. Es ist dabei nicht nötig Worte formen zu müssen. Ihre Form der
körperlichen
Kommunikation ist vielschichtig, sehr fein abgestimmt. Es ist mittlerweile
bekannt, das Hunde diesbezüglich besser strukturiert sind als unsere nächsten
Verwandten.
Und darunter gibt es Cracks wie auch einfacher ausgestattete Vierbeiner.
Und bitte. Versuche, diese Erkenntnisse niemand in eine Systematik zu quetschen, um dann
wieder mit einer angeblich neu entdeckten Methode die Mitmenschen
abzuzocken.
Ach ja. Und nicht vergessen. Das Lernen hört niemals auf! Auch ich steh hier
manchmal wie ein Ochs vor einem Berg. Txema ist hierbei ein gutes Beispiel.
Er ist eine Herausforderung. Der Kerl ist hochintelligent, ein Macho und
doch ein Sensibelchen. Eigenständig und doch immer auf der Suche nach
Zuneigung.
Hart und trotzdem bereit "Tränen" zu vergießen. Also jammern kann er
perfetto!
"Ich bin mal
wieder auf der Pirsch. Und wenn ich könnte wie ich wollte..."
- Info:Txema hat Jagdtrieb, ist dazu extrem schnell.
- Wahrscheinlich ein Mix aus Galgo Espanol-Husky/Alaskan Malamute.
|
"Nun will ich mal angeben. Ich kann hier richtig los legen.
Leider wissen das mittlerweile auch die Fasane und Kaninchen,
Tauben, Krähen usw.egal. Es macht schon so einen riesigen Spaß.
Schon allein das ich zeigen kann was so in mir steckt."
|
-
-
-
-
-
-
-
|
Tja. Ist man(n) oder frau nicht völlig vor die Wand gelaufen, nun, dann wird die Chance gegeben wirklich Einblick zu bekommen. Und das
ohne Bambimentaltät, doch mit Ehrlichkeit.
Jeder der mich kennt weiß, das ich darüber stundenlang referieren kann,
endlose Darstellungen verfassen...
Problem in der heutigen Zeit ... alles soll kurz und bündig sein und fertig.
Bloß keine Zusammenhänge bzw. das Wieso/Weshalb/Warum. Zu schwierig. Somit nutze ich besser die Zeit für unsere völlig chaotische Gang.
Also hier habe ich ein Bett....."
|
"ein Doppelbett mit Freundin..."
|
- "Was guckst Du?? Das sind keine "gestellten" Bilder.
- So lebe ich.
- Nix Vermenschlichung, ich schlafe nun einmal nicht in Nestern oder
auf Bäumen.
- Da soll aber mal einer gesagt haben, das die Zweibeiner vor langer
Zeit.... hä.hä,hä..."
-
|
-
- "Hier heißt es: "wer zuerst kommt, mahlt auch zuerst.
- Herrchen und Frauchen?? Wir rücken halt zusammen."
|
- "Auch Bella gefällt mir. Na ja. Die mag mehr den Zweibeiner-Chef.
- Ich bin dafür irgendwie der Liebling von Frauchen geworden.
- Klar eigentlich. Ich bin jung, dynamisch völlig arbeitsscheu...
- Klaro , auch etwas nachdenklich.
- Ist es eigentlich recht, das wir als Hunde uns mit den
Zweibeinern
- auf die gleiche Ebene begeben?
- Was sagen da wohl unsere Philosophen.
- Ich meine da Lassie, Rin Tin Tin, Anubis usw..."
|
OK, Txema. Du gehörst nun dazu. Und bitte, wenn es geht, so lasse die Igel
nachts um 2 Uhr in Ruhe. Es ist ein Akt ,dir ein Leckerchen zu geben, den Igel in
ein Handtuch rollen, in Sicherheit bringen. Danach Ruhe und weiter schlafen.
Herzlichen Dank!
- 2010. Und das war
es dann auch mit Friede, Freude, Eierkuchen..
- Ab Dezember 2008 und im Laufe des Jahres 2009 "durfte" ich überlegen,
ob ich all das, was ich hier und auf den anderen Seiten vor mich hin und
herschreibe in den Mülleimer werfen darf/kann/muss etc.
-
- Nun. "Werter Txema haben einen Sparren locker". Unbewusst. Seine Art
ein Spiel zu beginnen bzw. seine Freude auszudrücken, unterliegt einem von
ihm selbst entwickelten Ritual.
- Er rennt wie ein "geölter Blitz" auf einen (egal ob vier oder zwei
Beine) zu, reißt sein Maul weit auf und "packt zu". Das zupacken ist
ritualisiert, er deutet nur an. Hierbei laut und etwas überdreht.
- Das nun wieder fanden Flash und Asko nicht gerade lustig, er bekam
Ärger. Txema wiederum völlig konsterniert, sich nicht verstanden fühlend,
plus einer gehörigen Portion Angst = Beißerei.
- Oh, es ging ein paar mal zur Sache. Nervig. Wir überlegten was zu tun
ist. Rückgabe? Einfach, doch irgendwie hatten wir auch Verantwortung
übernommen.
- Wir kamen zu dem Entschluss die Rüden kontinuierlich zu trennen.
- Räumlich ist es möglich. Bedingt durch das Alter von Flash und Asko
ist ihr Bewegungsbedürfnis geringer. Sie sind froh wenn sie Ruhe haben.
Mehrmals am Tag mit den Hündinnen und Efendi im Freigelände herumstrolchen
können.
- Nachts hab nun ich die Ehre
zusammen mit Efendi bei ihnen in der Küche zu schlafen.
- Das wird andauern bis "das der Tod uns scheidet."
- Txema, Bella, Gianna, Sina und natürlich Marina nutzen das
Schlafzimmer usw.
- Was tun wir nicht alles für diese Chaoten auf vier Pfoten.
Sicher. Es ist nicht optimal. Für die Zukunft bringt mir das auch ein
paar Sorgenfalten auf die Stirn. Es wird wohl nun so sein das bis auf
Weiteres kein Rüde mehr ins Rudel kommt.
Doch das ist eine andere Geschichte.
Nun nicht mehr genötigt sein Leben verteidigen zu müssen zeigt sich Txema
ein bisserl zwiespältig. Ist es dunkel eher unsicher, agressiv, ist es hell locker und
zumeist verspielt.
Er ist insgesamt in seinem Verhalten nicht eindeutig.
31. März 2010
Bin ein
stattliches Kerlchen |
|
Steh mir
manchmal selbst im Weg |
|
Äh, innen
ganz weich... |
|
Ich kann
lustig sein |
|
Nach außen
ein Macho... |
Ja, Txema kann lustig, wie auch anstrengend sein. Der Zausel muss noch
lernen. Im Moment, im Hintergrund immer das Gefühl das seine "Feinde" noch
leben findet er dazu nicht die Ruhe.
"Äh... sind se weg?" |
"Flash & Asko find ich...." |
...das sag ich Dir:"Dooof!" |
-
- Juli 2010. Seine Entwicklung nimmt einen ungünstigen Verlauf. Ich habe deshalb
einmal nachgeforscht und bin auf eine psychische Störung gestoßen die sich
Schizophrenie nennt.
- Ja, auch Hunde können davon befallen sein. Das erklärt seine zum Teil
abrupten Verhaltenswechsel. In einem Moment freundlich und zugewandt. Im
anderen Moment misstrauisch, knurrend, zur offenen Aggression bereit. Indem
man ihn zu solchen Zeiten am besten nicht weiter "stört" ging es.
- Im Juni dieses Jahres kam es zur Katastrophe. Bei der Verabschiedung von
Marina gehe ich immer mit bis zum Tor des Außengeländes.
- Die Unruhe bemerkend lief ich wieder zurück und sah Txema zusammen mit
Bella und Gianna. Efendi war nicht zu sehen. Dieser befand sich in seiner
"Höhle" unterhalb eines Lebensbaums.
- Eine mehrere Zentimeterlange tiefe Risswunde am linken Auge. Einen Millimeter
weiter hätte er ein Auge verloren. Der Gegenbiss sehr gut spürbar oberhalb des
Genicks. Efendi hatte Glück.
- Ab mit ihm zu Tierarzt, verarzten lassen. Nach Rücksprache mit einem
weiteren Tierarzt bzw. Tierärztin ließen wir Txema auf Grund
unkontrollierbarer Aggression einschläfern.
- Ein weiteres separieren via Efendi zu den schon seit fast Eineinhalb Jahren
separierten Hunden´, namentlich Asko und Flash, wäre notgedrungen gegangen. Nur.
Wer wäre als nächster an der Reihe?
- Txema war es egal, er machte keinen Unterschied zwischen Rüde bzw. Hündin.
Auch Bella kam schon mit "durchlochten" Ohren ins Haus.
Nein. Wir haben es uns nicht einfach gemacht. Eine Weitervermittlung... wurde
uns abgeraten. Der Rüde war nicht einschätzbar.
Das "alte" Rudel ist nun wieder zusammen. Ich/Wir wissen bislang immer noch
nicht wie wir die letzten beiden Jahre überstanden haben. Der Stress war hoch.
Immer aufpassen, niemals einen Fehler begehen.
Es wird sicher irgendwelche Schlauberger geben die "todsichere" Ideen gehabt
hätten. Nur tragen wir nicht nur Verantwortung für einen im Verhalten gestörten
Hund, sondern auch für die anderen Rudelmitglieder, ob auf zwei oder vier
Pfoten..
Txema ruht nun hier. Nein. Es war nicht schön ihn zu verlieren. Doch was
hätten wir sonst noch tun können? Er wurde zur Gefahr für Mensch und Tier.
Er hatte alle Chancen der Welt, doch es hatte nicht sein sollen.