So sollte ein Schäferhund sein!

Ivo trat durch das Faible meiner ersten Frau, für Altdeutsche Schäferhunde, in unser Leben. Zu der Zeit befand er sich im Tierheim Lengerich. Fiel auf durch sein Temperament und seine geradezu grenzenlose Freundlichkeit. Gesagt, getan... Ivo... kam ins Haus. Die ersten Monate gestalteten sich etwas schwierig. Er fand zwar schnell Anbindung an das Rudel, doch hier im Hause gibt es eine steile Treppe.

Nichts besonderes, doch so war Ivo von dem Geschehen hier oben regelrecht ausgesperrt. Es geht hier zu Anfang eigentlich jedem Hund so. Sie fühlen sich nicht zu 100% zugehörig. Wir hatten schon arge Bedenken, was denn nun auf Dauer geschehen wird.

Der Rüde beantwortet die Frage selbst. Er schaffte die letzte Klippe. Ein regelrechter Ruck ging durch ihn.... er gehörte dazu. Da war der kleine Ivo superheftig glücklich!

Ivo an sich war ein Ausbund an Fröhlichkeit, sehr sozialverträglich, gehorsam. Doch da er im Schutzdienst versagte, halt durch seine Freundlichkeit wohl eher verärgerte, landete er im Tierheim. Es gibt schon blöde Hundehalter!!!

Ivo mit seiner Freundin Tscheska

"Ghana vom Löwengarten"

Ein jeder Leonberger bringt jedem anderen Hund das Schwimmen bei! 

Ivo war begeistert!!

Wie schon angedeutet, war sein Verhalten dazu angetan, schnell und verträglich Anschluss zu finden. Meist tobte er mit Tscheska herum.

Ganz toll fand er den, für seine Verhältnisse, mächtigen Aljoscha.

"Mal schauen... wer ist stärker!"

Und los geht es.

 

War schon ein Kraftakt

Ich kann nicht mehr!

Ivo, der "Holzwurm". Er liebte es mit Stöckchen zu spielen. Sich mit Joschel zu messen, wie auch im Wasser darum zu kämpfen. Konnte gar nicht genug davon bekommen. Und genau dieses Faible brachte ihn letztendlich um. Er muss sich irgendeinen winzigen Holzsplint in seine Pfote gezogen haben. Er zeigte es nicht. Nichts wies darauf hin. Die Tage vergingen, ohne auch nur die kleinste Auffälligkeit. Es war März 1996. Wir gingen zu Bett. Ivo legte sich oben auf den Treppenabsatz. Er war sehr ruhig.

Am Nächsten Morgen, betrachtete ich ihn und war zutiefst erschrocken. Sein Gesicht eine "Maske". "Um Gottes Willen, was ist mit Ivo?!"

Wir brachten ihn nach unten. Er konnte sich nicht drehen. Wenn er versuchte die Richtung zu wechseln, sah es aus, als würde man einen Stock in eine andere Richtung bringen. Nun sahen wir auch das seine Pfote eine eitrige Wunde aufwies. Sie war aufgebrochen. Kurz danach befand er sich beim Tierarzt. Ich hatte schon eine böse Ahnung. Der Tierarzt verwies uns an die Tierklinik in Greven. Dort wurde uns mitgeteilt, dass der Zustand lebensbedrohlich sei. Ivo sofort stationär behandelt werden muss.

Trotz intensiver Hilfe verstarb Ivo am darauf folgenden Morgen. Eindeutige Diagnose: "Tetanus". Eine bei Hunden sehr seltene Infektion doch, wie wir leidlich erfahren mussten, möglich.

Wird die Erkrankung offensichtlich, bestehen kaum noch Chancen einer Rettung. Die Krankheit ist tückisch, grausam. Und so starb unser kleiner Ivo, Ivi, Ivilein im März 1996.

Er hinterließ eine große Lücke. Tscheska war konsterniert. Er war ihr bester Spielkamerad. Doch Ivo zeigte, das es Schäferhunde mit  ausnehmend gutem Wesen gibt. Den Glauben daran hatte ich schon seit vielen Jahren verloren.

Auch er, wie all die Anderen welche gehen mussten, wird nie vergessen. War ein ganz niedlicher Hundesohn!

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