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standard Osteuropäischer Schäferhund
- Rassestandard
- Osteuropäischer Schäferhund
- Angenommen in der Sitzung des Ausschusses für Normen RKF 2002.01.11
- Herkunft: UdSSR, Patronage - Russland
- Die Vorgeschichte:
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Die Rasse Osteuropäischer Schäferhund (OES) ist im Jahre 1930 entstanden. Das
Endziel der Regierung war es, einen Diensthund (Gebrauchshund) zu züchten, der
sowohl zum Einsatz in verschiedenen Bereichen der Armee als auch in der
Volkswirtschaft unter verschiedenen klimatischen Bedingungen geeignet ist.
Als Stammbasis für die Zucht der
Osteuropäischen Schäferhunde diente der Deutsche Schäferhund. Der erste
Standard, der den Rassetyp Osteuropäischer Schäferhund festlegte, wurde
1964 durch den Kennel Club des Ministeriums für Landwirtschaft der UdSSR
angenommen und anerkannt.
- Allgemeines Erscheinungsbild
- Der Osteuropäische Schäferhund (OES) ist mittel bis überdurchschnittlich
groß, gestreckt, mit kräftigem jedoch nicht grobem Knochenbau und einer
trockenen, gut entwickelten Muskulatur. Der Geschlechtstyp ist deutlich
gekennzeichnet. Die Rüden sind größer und massiver als Hündinnen.
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- Das Wesen
- Der Osteuropäische Schäferhund gehört nicht zu den Rassen, von denen
Loyalität gegenüber Fremden zu erwarten ist. Er muss von seinem Wesen her
ausgeglichen, nervenfest, belastbar, selbstsicher und selbstbewusst sein sowie
misstrauisch gegenüber Fremden. Er muss aufmerksam sein und eine ausgeprägte
aktive Abwehrreaktion besitzen.
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- Wichtige Maßverhältnisse
- Die Widerristhöhe beträgt für Rüden 66-76 cm, bei Hündinnen - 62 bis 72 cm
- Die Rumpflänge übertrifft das Maß der Widerristhöhe um etwa 10-17%
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- Kopf
- Der Kopf ist keilförmig, massiv, proportional und der Körpergröße
entsprechend (Länge etwa 40 % der Widerristhöhe), ohne überstreckt zu sein und
in der Gesamterscheinung trocken. Zwischen den Ohren mäßig breit und tief. Die
Stirn ist von vorn und von der Seite gesehen wenig gewölbt und mit nur schwach
angedeuteter Mittelfurche. Die Wangenknochen sind etwas abgerundet und mit
einer gut entwickelten Muskulatur abgedeckt. Die Augenbrauen sind etwas
angehoben und gut sichtbar.
- Der Oberkopf geht (von oben gesehen) von den Ohren zur Nasenkuppe sich
gleichmäßig verjüngend mit schräg verlaufendem, nicht scharf ausgebildetem
Stirnabsatz in den keilförmig verlaufenden Gesichtsteil (Fangteil) des Kopfes
über. Der Unterkiefer ist kräftig ausgebildet. Die Lippen sind straff, gut
schließend und von dunkler Färbung.
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- Nase
- Die Nase ist groß und schwarz.
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- Das Gebiß
- 42 Zähne gemäß der Zahnformel. Der OES hat ein Scherengebiss (die
Schneidezähne müssen scherenartig ineinandergreifen, wobei die Schneidezähne
des Oberkiefers scherenartig die des Unterkiefers überschneiden). Auf-, Vor-
und Rückbeißen ist fehlerhaft, ebenso größere Zwischenräume zwischen den
Zähnen (lückenhafte Stellung). Fehlerhaft ist ebenso die gerade Zahnleiste der
Schneidezähne. Die Kieferknochen müssen kräftig entwickelt sein, damit die
Zähne tief in die Zahnleiste eingebettet sein können.
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- Augen
- Die Augen sind mittelgroß, mandelförmig, schrägliegend und nicht
hervortretend. Die Augenlider eng anliegend. Die Farbe der Augen soll dunkel
sein. Helle, stechende Augen sind nicht erwünscht
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- Ohren
- Der Osteuropäische Schäferhund hat Stehohren von mittlerer Größe, die
aufrecht und gleichgerichtet
- getragen werden, sie sind spitz auslaufend (in der Form eines
gleichschenkligen Dreiecks) und mit der Muschel nach vorn gestellt. Kippohren
und Hängeohren sind fehlerhaft. In der Bewegung bzw. in Ruhestellung nach
hinten angelegt getragene Ohren sind nicht fehlerhaft.
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- Hals
- Der Hals soll kräftig, gut bemuskelt. Die Zuwinkelung zum Rumpf
(Horizontale) beträgt ca. 45 %.
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- Körper
- Die Länge des Körpers übertrifft die Höhe des Hundes im Widerrist um 10-17
%. Der Rücken ist mäßig
- lang, breit, kräftig und gut bemuskelt. Die Lende ist breit, kurz, leicht
gewölbt, kräftig ausgebildet und gut bemuskelt. Die Kruppe soll lang, breit
und leicht abfallend zum Ansatz des Schwanzes sein. Die Widerristhöhe
übertrifft nur leicht die Höhe auf dem Kreuzbein. Die Brust soll oval, mäßig
breit sein, die Unterbrust möglichst lang und ausgeprägt. Die Brusttiefe soll
etwa 47 % bis 50 % der Widerristhöhe betragen. Bauch muss eingezogen sein.
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- Die Rute
- Säbelförmig, reicht mindestens bis zum Sprunggelenk oder etwas drunter,
jedoch nicht über die Mitte des Hintermittelfußes hinaus. Wird in sanft
herabhängendem Bogen getragen, wobei sie in der Erregung und in der Bewegung
stärker angehoben getragen wird, jedoch nicht über die Horizontale hinaus. Im
ruhigen Zustand wird die Rute nach unten getragen.
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- Gliedmaßen
- Die Vordergliedmaßen sind von allen Seiten betrachtet gerade und absolut
parallel. Der Schulterblatt lang, fest am Rumpf angelagert, die Winkelung
beträgt 45°. Der Oberarm ist lang, schräge, muskulöse Schultern. Der Winkel
der Schulterblatt-Kreuzung beträgt etwa -100°. Die Ellenbogen dürfen weder im
Stand noch in der Bewegung ausgedreht werden und ebenso nicht eingedrückt
sein. Die Unterarme sind von allen Seiten gesehen gerade und zueinander
absolut parallel stehend, trocken und fest bemuskelt. Der Vordermittelfuß
mäßig lang, kräftig, federnd, mit einem kleinen (15 bis 20 Grad) geliefert
Winkel zum Boden. Die Länge der Vorderläufe bis zum Ellenbogen beträgt 50 bis
53% von der Widerristhöhe in einem Winkel von 45 ° gekippt. Die Pfoten sind
rundlich, gut geschlossen und gewölbt, die Sohlen hart, aber nicht spröde. Die
Nägel sind kräftig und von dunkler Farbe.
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- Hintergliedmaßen
- Die Stellung der Hinterläufe ist leicht rückständig, wobei die
Hintergliedmaßen von hinten gesehen
- parallel zueinander stehen. Oberschenkel und Unterschenkel sind von
annähernd gleicher Länge. Die Keulen sind kräftig und gut bemuskelt.
Sprunggelenke sind kräftig ausgebildet und Pfoten sind geschlossen, leicht
gewölbt, die Sprunggelenke sind gut ausgebildet und fest, der Hintermittelfuß
steht senkrecht unter dem Sprunggelenk.
- Die Pfoten sind geschlossen, fest, kompakt, leicht gewölbt. Die Ballen
hart und von dunkler Farbe, die Nägel kräftig, gewölbt und ebenfalls von
dunkler Farbe. Die Afterkrallen sollten entfernt werden.
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- Index Knochenbau 18-19.
- Index der Beinhöhe 50-53.
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- Gangwerk
- OES ist ein Traber. Die Bewegungen sind frei und gut balanciert. Eine
typische Gangart ist ein starker Trab mit Aufschub. Die Gliedmaßen müssen in
Länge und Winkelungen so aufeinander abgestimmt sein, dass er ohne wesentliche
Veränderung der Rückenlinie die Hinterhand bis zum Rumpf hin verschieben und
mit der Vorhand genausoweit ausgreifen kann.
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- Haarkleid
- Die korrekte Behaarung für den OES ist das Stockhaar. Das Deckhaar soll
möglichst dicht, gerade, harsch und fest anliegend sein. Am Kopf
einschließlich des Ohrinnern, an der Vorderseite der Läufe, an Pfoten
- und Zehen kurz, am Hals etwas länger und stärker behaart. An der Rückseite
der Läufe verlängert sich das Haar bis zum Vorfußwurzelgelenk bzw. bis zum
Sprunggelenk, an der Rückseite der Keulen bildet es mäßige Hosen. Die
Unterwolle ist gut entwickelt, aber nicht über das Deckhaar.
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- Zeichnung
- Schwarz mit gelben Abzeichen, schwarz mit hellgrauen Abzeichen
- Schwarz einfarbig, grau mit dunklerer Wolkung, schwarzem Sattel und Maske.
- Unauffällige, kleine weiße Brustabzeichen sind zugelassen, aber nicht
erwünscht.
- Die Nasenkuppe muss bei allen Farbschlägen schwarz sein. Fehlende Maske,
helle bis
- stechende Augenfarbe sowie helle bis weißliche Abzeichen an Brust, helle
Krallen und rote Rutenspitze sind als Pigmentschwäche zu bewerten. Die
Unterwolle zeigt einen leichten Grauton. Die Farbe weiß ist nicht zugelassen.
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- Hoden
- Rüden sollten zwei offensichtlich normal entwickelte Hoden aufweisen, die
sich vollständig im Hodensack befinden.
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- Fehler
- Leichte Abweichungen von den Standard-Anforderungen sollte als Fehler
angesehen werden, je nach Schweregrad.
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- Schwere Fehler
- Abweichungen von den vorstehend beschriebenen Rassekennzeichen, Schwäche
der Muskeln, lange Haare, eine scharfe Abweichung von der sexuellen Art,
schwache Bänder, eine Krümmung von Gliedmaßen, unsymmetrische Bewegung,
schwache Ohren, glänzende Augen, unsicheres Verhalten
- Ohrenfehler: Seitlich zu tief angesetzte Ohren, Kippohren, nicht
gefestigte Ohren.
- Erhebliche Pigmentmängel.
- Stark beeinträchtigte Gesamtfestigkeit.
- Zahnfehler: alle Abweichungen vom Scherengebiß und der Zahnformel, soweit
es sich nicht um ausschließende Fehler (siehe folgendes) handelt.
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- Ausschließende Fehler
- a) Wesensschwache, bissige und nervenschwache Hunde.
- b) Hunde mit nachgewiesener "schwerer HD".
- c) Monorchiden und Kryptorchiden sowie Hunde mit deutlichungleichen bzw.
verkümmerten Hoden.
- d) Hunde mit entstellenden Ohren- bzw. Rutenfehlern.
- e) Hunde mit Mißbildungen.
- f) Hunde mit Zahnfehlern bei Fehlen von:
- 1 mal Prämolar 3 und ein weiterer Zahn, oder
- 1 Fangzahn, oder
- 1 Prämolar 4, oder
- 1 Molar 1 bzw. Molar 2, oder
- insgesamt 3 Zähne und mehr.
- g) Hunde mit Kiefermängeln: Rückbiß von 2mm und mehr,
- Vorbiß
- Aufbeißen im gesamten Schneidezahnbereich.
- h) Hunde mit Über- bzw. Untergröße von mehr als 1 cm.
- i) Albinismus
- j) Die Haarfarbe weiß (auch bei dunklen Augen und Nägeln).
- k) Langstockhaar (langes, weiches, nicht fest anliegendes Deckhaar mit
Unterwolle, Fahnen an Ohren und Läufen, buschige Hosen und buschige Rute mit
Fahnenbildung nach unten).
- l) Langhaar (langes, weiches Deckhaar ohne Unterwolle, meist auf der
Rückenmitte gescheitelt, Fahnen an Ohren und Läufen und an der Rute).
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- Feigheit, unkontrollierte Aggressivität.
Quelle
Osteuropäischer Schäferhund Verein


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