

- Vorab muss ich sagen das wir an diesem Hund in der Norm
vorbei gegangen wären. Er passt nun einmal nicht in unser "Beuteschema" das eher
auf Schäferhund, Hovawart und "passenden" Mixe ausgerichtet ist. Ein "Fussel"
wie Paul hat es nur geschafft wir einer Bitte nachgekommen sind. 8 Hunde mehr
als das selbstgesetzte Maximum darstellen. Da im Juni überraschend Dori starb
war/wurde Paul letztendlich Hund Nr.7.
- OK. Wir haben Platz, wir haben die Zeit und ein wenig
Kleingeld um die ganze Bande mehr als ausreichend zu versorgen. Andere
"versaufen" ihr Geld, wir stecken es in die Hunde. So kam halt dieser urige
Geselle zu uns, im Rudel wurde er aufgenommen. Ergo ohne Stress und ohne
Sorgenfalten zu produzieren. Im Wesen ist er etwas zurückhaltend doch geht es um
es etwas fressbares so ist er gerne geneigt seinen Mund aufzumachen. Ähnlich
laut wird er damit unsereiner früh aus dem Bett fällt.
- Egal ob die Tür zum Auslauf längst geöffnet ist. Ich
denke das er halt kundtun muss das diese Tür....
- In der ersten Zeit (das ist ein Novum wenn man Roy kennt)
nahm sich seiner Roy an und zeigte ihm was sich für Möglichkeiten boten. Ähnlich
Einfluss nahm Dori auf ihn. Als Dori starb war er deshalb schon etwas von der
Rolle. Mit der Zeit begann er auszuloten wie weit er im Rudel gehen kann.
Schäferhund Axel wies ihn daraufhin in die Schranken. Es mag ihm nicht gefallen
haben doch im Rudel kann nicht jeder machen wie er/sie will wenn dies negativen
Einfluss auf das soziale Geflecht nimmt.
- So ist das halt wenn sich ein Esel aufs Glatteis wagt.
Natürlich war er deshalb etwas sauer und nahm sich vermutlich etwas murrend
zurück.

Paul inmitten von (links nach rechts) Rico,
Dori, Axel und davor liegend Dana |

Paul und Roy
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Paul, im Hintergrund Axel |

Paul mit Dana |
- Laut Impfpass ist Paul 10 Jahre alt, ansehen bzw.
anmerken tut man es ihm nicht. Indes lässt er es etwas ruhiger angehen und lässt
sich ähnlich Axel zu jugendlichem Elan auch nicht mehr hinreißen. Was ihn aus
der Fassung bringt ist wenn
- Unsereiner mal das Haus verlässt. Hier ist er sich
mit Axel einig, So etwas gehört sich nach seiner und Axels Ansicht nicht.
Mittlerweile hat er etwas kapiert und glaubt nicht gleich das nun die Welt
untergeht. Zu 100% sicher ist er allerdings nicht.

Februar 2019
"Paulchen" ist ein drolliger Hund. Obschon mehr Marina
zugetan mag er es absolut nicht wenn Unsereiner mal das Haus verlässt um
irgendwelche Besorgungen zu tätigen. So etwas, bei Axel ist man es gewohnt,
bringt ihn ziemlich aus dem Konzept.
Bei Rückkehr lässt er sich das natürlich nicht anmerken.
Im Rudel ist er unauffällig, geht täglich in Ruhe seinen Geschäften nach. Wenn
ihn etwas verunsichert ändert sich das wenn man ihm erklärt das keine Gefahr
besteht. Als unlängst ein Brandmelder sich zu Wort meldete war er
allerdings völlig von der Rolle. Bloß raus aus der Hütte. Als das Ding zur Ruhe
kam dauerte es ein paar Minuten bis er auch hierbei seine Fassung wieder fand.
Geht es um Futter steht er in der ersten Reihe. Dauert das zu lange beginnt er
mit seiner Nase (womit auch sonst) "anzustubsen", vermutlich aus Sorge vergessen
zu werden oder anzuzeigen das er nun einmal da sei. Sein Tun ist regelmäßig von
Erfolg gekrönt, er wird dabei zum Wiederholungstäter. Menschen zu manipulieren
ist die "Königsdisziplin der doch so lieben und netten Vierbeiner. Die blöden
Zweibeiner fallen immer darauf rein. Merke: Nicht Menschen halten Hunde sondern
Hunde halten Menschen. Nein, das ist nicht einmal unangenehm.

Axel und Rico. Das ältere Semester in trauter
Zweisamkeit. |

Ein etwas "zauseliger
" Mitbewohner
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Keep cool, das weiße Zeug verschwindet
wieder. |

Hab ich doch gesagt. |
- So etwas wird indes unangenehm wenn man keine
Grenzen im Zusammenleben setzt. Hunde können nun einmal nicht nur knurren,
sondern auch (Zahnpasta Werbung) kraftvoll zubeißen. Auf solch eine Idee
kommt hier im Rudel keiner auch nur ansatzweise.
- Nö. Es sind aber auch keine Befehlsempfänger die vor
uns auf dem Boden rutschen. Wäre eigentlich praktisch um den Boden
wenigstens ein bisschen sauberer zu halten. Dafür (gilt auch für Paul)
einige Strategen recht lautstark reagieren wenn mal der Hundekuchen
"versehentlich" vergessen oder zu spät geliefert wird. Nun denn. Paul ist
ein friedlicher Geselle der frühmorgens gerne an der Grenze des Auslaufes
akustisch darauf aufmerksam macht das er da ist. Danach trottet er ins Haus
und widmet
- sich der Hauptbeschäftigung aller. Dösen,
schlafen... Verständlich wenn die Bande schon morgens um fünf auf der Matte
steht. Die ersten Spielaktivitäten, Überprüfung des Grundstücks vorgenommen
werden. Drei Stunden später ein paar Stunden im
- Tiefschlaf verharrt. Mit Spiel, Sport,
Spannung kann Paul nichts anfangen. Er ist wie Axel nun einmal Rentner.
In der Ruhe liegt die Kraft. |

Etwas zurückhaltend doch insgesamt offen im
Wesen.
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- In diesem Jahr wird Paul 12 Jahre alt. Er ist
gesundheitlich fit und munter. Nimmt also noch rege am Leben teil. Drücken
wir dem fusseligen Kerlchen die Daumen das dies noch eine lange Zeit so
bleibt. Seit er hier ist, mittlerweile alle Möglichkeiten kennt,
- weiß er auch wie man diese Möglichkeiten
erweitern/ausbauen kann. Er schaut halt was die Anderen so machen und tut es
ihnen gleich. Z.B. Hundekuchen. Ein dieser Dinger ergattert dauert es nicht
lange bis er wieder kommt um um ein weiteres
- zu erhalten. Gleichsam wie Dana, Rico & Roy die ihm
zeigen was zu tun ist um zum Erfolg zu kommen. Logisch. Nach Meinung unserer
Vierbeiner stehen diese irgendwie zu jeder Zeit vor dem Hungertod.
Merkwürdig nur das ich hin und wieder Ärger bekomme
- weil die Tierchen schwerer werden. Man (n)
müsste irgendwie den Überblick behalten. Liegt vermutlich am Alter bzw. den
mittlerweile nicht mehr so leistungsfähigen Augen.
Es ist halt wie es ist.
Werde mal darüber ein bisschen nachdenken. Damit
erst einmal Ende.

13.06.2020
- Yes. Paul ist nun 13 Jahre alt. Mittlerweile führt
er den Spitznamen " Stubsi". Will heißen, das wenn er etwas will, er das
nächstliegende Wesen auf zwei Beinen anstubst. So lange bis ihm Beachtung
geschenkt und möglichst belohnt wird mit etwas
- essbarem. Er benötigt demgemäß null Worte um sich
unmißverständlich auszudrücken. Die nonverbale Kommunikation ist "einfach"
und zielführend. Ein weiteres Verhalten zum Zeitpunkt des tägliches Futters.
- Er schaut einen an und bellt. Gibt man ihm zu
verstehen das man ihn verstanden hat, schaut er kurz und verschwindet in
Richtung Nahrungsquelle.
- Es ist drollig ihn bei seinem Tun zu beobachten.
Wissend das diese Verhaltensäußerungen von ihm nicht irgendeinem
mysteriösen Instinktverhalten entspringt. Hunde sind nicht blöd. Sie wissen
was sie tun.
Er genießt es draußen zu liegen. |
Nach anfänglichen Mißverständnissen kommen
Sunny und Paul prima miteinander aus.
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Ein "fussesliges" Hundchen. |
Zudem wahrlich nicht dumm!
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Das muß ich mal sagen: |

Ich komme sehr gut mit Axel aus. Manchmal
jedoch fühlt sich Axel geneigt mich zu ärgern.
"Herrchen" hat es unlängst bemerkt und dem werten Axel gesagt das er das
nicht toleriert. |
- Verständlich. Es ist nicht gefordert das sich alle
in gegenseitiger Liebe ergießen. Das sähe doch etwas eigentümlich aus.
Gegenseitiger Respekt und Rücksichtnahme reicht komplett aus. Schlechte
Laune ist erlaubt, gute Laune auch.
- Individuelle Freiheit ist gewünscht und ergo
erlaubt. Scheint einer oder eine zu glauben das sich die Welt nur um ihn/ um
sie dreht. Vergiß es. Es reichen die zweibeinigen Deppen auf dieser Welt die
solch einem Verhalten frönen.

Mittlerweile schreiben wir
das Jahr 2022. Genauer den Januar. In den letzten verflixt vielen
Monaten bin ich nicht mehr dazu gekommen die Website zu aktualisieren.
Könnte sozusagen einen Roman darüber schreiben.
Egal. Fakt ist: Paul mußte am 01.03.2021 bedingt durch eine
Krebserkrankung eingeschläfert werden. Das ist die Crux beim
Zusammenleben mit den Vierbeinern. Ihre Lebensspanne ist leider in der
Norm kürzer als die Unsrige.
Seine Erkrankung war nicht heilbar, auch nicht durch eine OP. Ergo ist
es an uns zu handeln, den Vierbeinern Leid zu ersparen. Natürlich haben
wir mental arge Probleme wenn uns ein Hund verlässt, doch andererseits
wissen wir
dass das Kerlchen nicht leiden mußte. Er schlief friedlich ein.
Paul war wie das Gros unserer Hunde jetzt, wie auch in der Vergangenheit
sehr freundlich im Wesen . Wie immer wenn wir uns mit solchen
Vorkommnissen beschäftigen müssen bleibt nun einzig die Erinnerung.
Fotos, Videos die ins Gedächtnis rufen was er war der Paul, Pauli,
"Stubsi". Paul wurde hier begraben. Die Verbliebenen lassen kein
längeres Hadern zu. Es ist geschehen, nicht schön, doch das Leben geht
weiter.
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Created & Copyright Uwe Hermann
1996-2022