- Standard Deutscher Schäferhund
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Deutscher Schäferhund
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Ursprung:
Deutschland/23.03.1991
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F.C.I.-Klassifikation: Gruppe 1 - Hütehunde und Treibhunde Sektion 1 -
Schäferhunde mit Arbeitsprüfung
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Verwendung:
vielseitiger Gebrauchs-, Hüte- und Dienstgebrauchshund
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Rechtssitz
Augsburg-Hauptgeschäftsstelle Augsburg
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F.C.I.-Standard-Nr. 166/23.12.2010/D
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Kurzer geschichtlicher
Überblick:
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Nach den
amtlichen Festsetzungen des Vereins für Deutsche Schäferhunde (SV) e.V., Sitz
Augsburg,im Verband für das Deutsche Hundewesen -VDH-,der als Gründerverein
der Rasse für den Rassestandard des Deutschen Schäferhundes verantwortlich
zeichnet, aufgestellt in der ersten Mitgliederversammlung zu Frankfurt/M. am
20. September 1899, nach den Vorschlägen von A. Meyer und von Stephanitz,
nebst den Ergänzungen der VI.Mitgliederversammlung am 28. Juli 1901, der
XXIII. Mitgliederversammlung zu Köln/Rh. am 17. September 1909, der Vorstands-
und Beiratssitzung zu Wiesbaden am 5. September 1930 und Zuchtausschuss-und
Vorstandssitzung am 25. März 1961,im Rahmen der Weltunion der Vereine für
Deutsche Schäferhunde - WUSV -, überarbeitet und bei der WUSV-Tagung am 30.
August 1976 beschlossen, überarbeitet und katalogisiert mit
Ermächtigungsbeschluss durch den Vorstand und Beirat vom 23./24. März 1991,
geändert durch die Bundesversammlungen vom 25. Mai 1997 und 31.Mai/01. Juni
2008. Der Deutsche Schäferhund, mit dessen planmäßiger
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Züchtung im
Jahre 1899 nach Gründung des Vereins begonnen wurde, ist aus den
mitteldeutschen
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und süddeutschen
Schlägen der damals vorhanden gewesenen Hütehunde herausgezüchtet worden mit
dem Endziel, einen zu hohen Leistungen veranlagten Gebrauchshund zu schaffen.
Um dieses Ziel zu erreichen, wurde der Rassestandard
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des Deutschen
Schäferhundes festgelegt, der sich sowohl auf die körperliche Beschaffenheit
wie auch auf die Wesens- und Charaktereigenschaften bezieht.
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Allgemeines Erscheinungsbild
Der Deutsche Schäferhund ist mittelgroß, leicht gestreckt,
kräftig und gut bemuskelt, die Knochen trocken und das Gesamtgefüge fest.
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Wichtige Maßverhältnisse
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Die
Widerristhöhe beträgt für Rüden 60 cm bis 65 cm, bei Hündinnen 55 cm bis 60
cm. Die Rumpflänge übertrifft das Maß der Widerristhöhe um etwa 10 - 17 %.
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Wesen
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Der Deutsche
Schäferhund muss vom Wesensbild her ausgeglichen, nervenfest, selbstsicher,
absolut unbefangen und (außerhalb einer Reizlage) gutartig sein, dazu
aufmerksam und führig. Er muss Triebverhalten, Belastbarkeit und
Selbstsicherheit besitzen, um als Begleit-, Wach-, Schutz-, Diensthund
Hütehund geeignet zu sein.
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Kopf
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Der Kopf ist
keilförmig, der Körpergröße entsprechend (Länge etwa 40 % der Widerristhöhe),
ohne plump zu sein oder überstreckt zu sein, in der Gesamterscheinung trocken,
zwischen den Ohren mäßig breit. Die Stirn ist von vorn und von der Seite
gesehen nur wenig gewölbt und ohne oder mit nur schwach angedeuteter
Mittelfurche. Das Verhältnis von Oberkopf zu Gesichtsteil beträgt 50 % zu 50
%. Die Oberkopfbreite entspricht in etwa der Ober Kopflänge. Der Oberkopf geht
(von oben gesehen) von den Ohren zur Nasenkuppe sich gleichmäßig verjüngend
mit schräg verlaufendem, nicht scharf ausgebildetem Stirnabsatz in den
keilförmig verlaufenden Gesichtsteil (Fangteil) des Kopfes über. Ober- und
Unterkiefer sind kräftig ausgebildet. Der Nasenrücken gerade, eine
Einsattelung oder Aufwölbung ist nicht erwünscht. Die Lippen sind straff, gut
schließend und von dunkler Färbung.
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Die Nase muss
schwarz sein.
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Das Gebiss muss
kräftig, gesund und vollständig sein (42 Zähne gemäß der Zahnformel). Der
Deutsche Schäferhund hat ein Scherengebiss, d.h. die Schneidezähne müssen
scherenartig ineinander greifen, wobei die Schneidezähne des Oberkiefers
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scherenartig die
des Unterkiefers überschneiden. Auf-, Vor- und Rückbeißen ist fehlerhaft,
ebenso größere Zwischenräume zwischen den Zähnen (lückenhafte Stellung).
Fehlerhaft ist ebenso die gerade Zahnleiste der Schneide zähne. Die
Kieferknochen müssen kräftig entwickelt sein, damit die Zähne tief in die
Zahnleiste eingebettet sein können.
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Die Augen
sind mittelgroß,
mandelförmig, etwas schrägliegend und nicht hervortretend. Die Farbe der Augen
soll möglichst dunkel sein. Helle, stechende Augen sind nicht er wünscht, da
sie den Ausdruck des Hundes beeinträchtigen.
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Ohren
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Der Deutsche
Schäferhund hat Stehohren von mittlerer Größe, die aufrecht und
gleichgerichtet getragen werden (nicht seitwärts eingezogen), sie sind spitz
auslaufend und mit der Muschel nach vorn gestellt. Kippohren und Hängeohren
sind fehlerhaft.
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In der Bewegung
bzw. in Ruhestellung nach hinten angelegt getragene Ohren sind nicht
fehlerhaft.
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Hals
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Der Hals soll
kräftig, gut bemuskelt und ohne lose Kehlhaut (Wamme) sein. Die Zuwinkelung
zum Rumpf (Horizontale) beträgt ca. 45 %.
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Körper
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Die Oberlinie
verläuft vom Halsansatz an über den hohen langen Widerrist und
über den geraden Rücken bis zur leicht abfallenden Kruppe ohne sichtbare
Unterbrechung. Der Rücken ist mäßig lang, fest, kräftig und gut bemuskelt. Die
Lende ist
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breit, kurz,
kräftig ausgebildet und gut bemuskelt. Die Kruppe soll lang und leicht
abfallend (ca. 23° zur Horizontalen) sein und ohne Unterbrechung der Oberlinie
in den Rutenansatz übergehen.
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Die Brust soll
mäßig breit sein, die Unterbrust möglichst lang und ausgeprägt. Die Brusttiefe
soll etwa 45 % bis 48 % der Widerristhöhe betragen.
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Die Rippen sollen mäßige Wölbung ausweisen, tonnenförmige Brust ist ebenso fehlerhaft wie
Flachrippigkeit.
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Die Rute reicht mindestens bis zum Sprunggelenk, jedoch nicht über die Mitte des
Hintermittelfußes hinaus. Sie ist an der Unterseite etwas länger behaart und
wird in sanft herab hängendem Bogen getragen, wobei sie in der Erregung und in
der Bewegung stärker angehoben getragen wird, jedoch nicht über die
Horizontale hinaus. Operative Korrekturen sind verboten.
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Gliedmaßen
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Vorhand
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Die Vordergliedmaßen
sind von allen Seiten gesehen gerade, von vorn gesehen absolut
parallel.
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Schulterblatt und Oberarm
sind von gleicher Länge und mit teils kräftiger Bemuskelung
fest am Rumpf angelagert. Die inkelung von Schulterblatt und Oberarm beträgt
im Idealfall 90°, im Regelfall bis 110°.
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Die Ellenbogen
dürfen weder im Stand noch in der Bewegung ausgedreht werden
und ebenso nicht eingedrückt sein. Die Unterarme sind von allen Seiten gesehen
gerade und zueinander absolut parallel stehend, trocken und fest bemuskelt.
Der
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Vordermittelfuß
hat eine Länge von ca. 1/3 des Unterarmes und hat einen Winkel von ca. 20° bis
22° zu diesem. Sowohl ein zu schräg stehender Vordermittelfuß (mehr als 22°)
als auch ein steil stehender Vordermittelfuß (weniger als 20°) beeinträchtigen
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die
Gebrauchseignung, insbesondere die Ausdauerfähigkeit.
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Die Pfoten sind
rundlich, gut geschlossen und gewölbt, die Sohlen hart, aber nicht spröde. Die
Nägel sind kräftig und von unkler Farbe.
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Hinterhand Die
Stellung der
Hinterläufe
ist leicht
rückständig, wobei die Hintergliedmaßen von hinten gesehen parallel zueinander
stehen. Oberschenkel und Unterschenkel sind von annähernd gleicher Länge und
bilden einen Winkel von ca. 120°, die Keulen sind kräftig und gut bemuskelt.
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Die Sprunggelenke
sind kräftig
ausgebildet und fest, der Hintermittelfuß steht senkrecht unter dem
Sprunggelenk.
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Die Pfoten
sind geschlossen, leicht gewölbt, die Ballen hart und von
dunkler Farbe, die Nägel kräftig, gewölbt und eben falls von dunkler Farbe.
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Gangwerk Der
Deutsche Schäferhund ist ein Traber. Die Gliedmaßen müssen in Länge und
Winkelungen so aufeinander
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abgestimmt sein,
dass er ohne wesentliche Veränderung der Rückenlinie die Hinterhand bis zum
Rumpf hin verschieben und mit der Vorhand genauso weit ausgreifen kann. Jede
Neigung zur Überwinkelung der Hinterhand mindert die Festigkeit und die
Ausdauer und damit die Gebrauchstüchtigkeit. Bei korrekten
Gebäudeverhältnissen und Winkelungen ergibt sich ein raumgreifendes, flach
über den Boden gehendes Gangwerk, das den Eindruck müheloser
Vorwärtsbewegungen vermittelt. Bei einem nach vorn geschobenen Kopf und leicht
angehobener Rute ergibt sich bei einem gleichmäßigen und ruhigen Trab eine
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von den
Ohrenspitzen über den Nacken und Rücken bis zum Rutenende verlaufende
weichgeschwungene und nicht unterbrochene Rückenlinie.
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Haut Die
Haut ist (lose) anliegend, ohne jedoch Falten zu bilden.
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Haarkleid
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Beschaffenheit des Haares
Der Deutsche Schäferhund wird in den Haarvarietäten Stockhaar
und Langstockhaar - beide mit
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Unterwolle -
gezüchtet.
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Stockhaar:
Das Deckhaar soll möglichst dicht, gerade harsch und fest
anliegend sein. Am Kopf ein schließlich des Ohrinnern, an der Vorderseite der
Läufe, an Pfoten und Zehen kurz, am Hals etwas länger und stärker behaart. An
der Rückseite der Läufe verlängert sich das Haar bis zum Vorfußwurzelgelenk
bzw. bis zum Sprunggelenk, an der Rückseite der Keulen bildet es mäßige Hosen.
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Langstockhaar:
Das Deckhaar soll lang, weich und nicht fest anliegend sein,
mit Fahnen an Ohren und Läufen, buschige
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Hosen und
buschige Rute mit Fahnenbildung nach unten. Am Kopf einschließlich des
Ohrinnern, an der Vorderseite der Läufe, an Pfoten und Zehen kurz, am Hals
länger und stärker behaart, nahezu eine Mähne bildend. An der Rückseite der
Läufe verlängert sich das Haar bis zum Vorderfußwurzelgelenk bzw. bis zum
Sprunggelenk und bildet an der Rückseite der Keulen deutliche Hosen.
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Farben
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Schwarz mit
rotbraunen, braunen, gelben bis hellgrauen Abzeichen. Schwarz einfarbig, grau
mit dunklerer Wolkung, schwarzem Sattel und Maske. Unauffällige, kleine weiße
Brustabzeichen, sowie helle Innenseiten sind zugelassen, aber nicht erwünscht.
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Die Nasenkuppe
muss bei allen Farbschlägen schwarz sein. Fehlende Maske, helle bis stechende
Augenfarbe sowie helle bis weißliche Abzeichen an Brust und Innenseiten. Helle
Krallen und rote Rutenspitze sind als Pigmentschwäche zu bewerten. Die
Unterwolle zeigt einen leichten Grauton. Die Farbe weiß ist nicht zugelassen.
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Größe/Gewicht
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Rüden:
Widerristhöhe 60 cm bis 65 cm Gewicht: 30 kg bis 40 kg Hündinnen:
Widerristhöhe 55 cm bis 60 cm Gewicht 22 kg bis 32 kg
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Hoden
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Rüden sollten
zwei offensichtlich normal entwickelte Hoden aufweisen, die sich vollständig
im Skrotum befinden.
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Fehler Jede
Abweichung von den vorgenannten Punkten sollte als Fehler angesehen werden,
dessen Bewertung
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im genauen
Verhältnis zum Grad der Abweichung stehen sollte.
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Schwere Fehler
Abweichungen von den vorstehend beschriebenen Rassekennzeichen,
die die Gebrauchsfähigkeit beeinträchtigen. Ohrenfehler: Seitlich zu tief
angesetzte Ohren, Kippohren, Schildspannerstellung der Ohren, nicht
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gefestigte
Ohren. Erhebliche Pigmentmängel. Stark beeinträchtigte Gesamtfestigkeit.
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Zahnfehler:
Alle Abweichungen vom Scherengebiss und der Zahnformel, soweit
es sich nicht um ausschließende
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Fehler (siehe
folgendes) handelt.
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Ausschließende Fehler
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a)
Wesensschwache, bissige und nervenschwache Hunde.
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b) Hunde mit
nachgewiesener “schwerer HD”.
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c) Monorchide
und Kryptorchide sowie Hunde mit deutlich ungleichen bzw. verkümmerten Hoden.
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d) Hunde mit
entstellenden Ohren- bzw. Rutenfehlern.
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e) Hunde mit
Missbildungen.
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f) Hunde mit
Zahnfehlern bei Fehlen von:
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1 mal Prämolar 3
und ein weiterer Zahn oder
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1 Fangzahn oder
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1 Prämolar 4
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1 Molar 1 bzw.
Molar 2 oder insgesamt 3 Zähne und mehr.
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g) Hunde mit
Kiefermängeln: Rückbiss von 2 mm und mehr,
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Vorbiss,
Aufbeißen im gesamten Schneidezahnbereich.
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h) Hunde mit
Über- bzw. Untergröße von mehr als 1 cm.
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i) Albinismus
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j) Die Haarfarbe
weiß (auch bei dunklen Augen und Nägeln).
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k) Langstockhaar
ohne Unterwolle.
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l) Langhaar
(langes, weiches Deckhaar ohne Unterwolle, meist auf der Rückenmitte
gescheitelt, Fahnen an Ohren und Läufen und an der Rute).
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- Quelle:
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Verein
für Deutsche Schäferhunde


Created&Copyright Uwe Hermann 1996-2013
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